82 Verben für das Wort vision

O, über ein Meer von geschändeten Nonnenleichnamen die Morgensonne aufgehn sehen, mit krampfhaft verstreckten Händen über den Weltenraum hin, aus Opiumdüften unerhörte Visionen des Kreuzes, daß es purpurn flattert.

Er sieht die feinen Damen aus der Stadt, die in ihren Sänften getragen sich nähern, er löscht seine Fackel aus um die Gesichter zu vertreiben, und schaut jetzt erst recht an dem dunkeln Nachthimmel die Visionen wie Scharlachbilder auf Ebenholz an ihm in wirbelnder Hast vorbeifahren.

Früher hatte er sich mit Opium und Haschisch Visionen erzeugen wollen, aber diese beiden Substanzen hatten Erbrechen und heftige nervöse Aufregungen herbeigeführt, er hatte sofort darauf verzichtet und ohne Hilfe dieser derben Reizmittel von seinem Gehirn allein verlangt, ihn weit von dem Leben ab ins Reich der Träume zu führen.

Später erzählte sie die Vision einer vertrauten Dame, und diese, die Caspar selbst in Nürnberg gesehen hatte, war von der Ähnlichkeit tief berührt.

Ihr Schreck hatte ihr eine Vision gegeben.

Ehe ich die Vision verstehen konnte, war der Mönch wieder da.

Ich mußte stille stehen, um diese Vision ganz zu erleben...

Vision darf ich es wohl nennen, da sich mir unerlebte Zustände, unwahrnehmbare Dinge und Figuren in Greifbarkeit zeigten.

Und bei dieser Erinnerung tauchten in meinem vor Ermattung, Glut und Entsetzen geschwächten Gehirne Visionen der Danteschen Hölle auf, die nicht furchtbarer sein konnte als das, was ich hier vor mir sah!

Heito hatte diese Vision in Prosa[30], Walahfrid in Versen bearbeitet, und der Eindruck derselben auf die Zeitgenossen war außerordentlich groß;

Aber jetzt bei der aufgehenden Sonne, in der Schneefrische des Morgens, erkannte ich in dem Geruch ein betäubendes tibetanisches Tempelräucherwerk, das, in großen Massen eingeatmet, einschläfert und Visionen verschafft, und dieser Geruch steckte noch von der Nacht her in meinen Kleidern.

Aber obwohl noch immer entschlossen und noch immer tapfer, dabei fast erstarrt, bannte sie die lähmende Vision.

Sie lachten nicht, sie riefen nicht, aber es ruhte ein Glanz der Hingerissenheit auf ihren emporgewandten Gesichtern, als sähen sie eine Vision.

Die Kostüme müssen so sein wie sie niemals getragen worden sind ausser in den Bildern, die die Vision der Poeten bevölkern.

Sie bezeichnete eine Vision ihres kranken Geistes.

Aber Schopenhauer war zu buddhistischer Verneinung des Lebens gelangt, aber Wagner bot nicht die von Nietzsche erhoffte apollinische Vision aus dem dionysischen Geiste der Musik, sondern, auch in Bayreuth, zu Nietzsches Enttäuschung nur den naturalistisch wirkenden Schein der Szene.

Er wußte wohl, wie viel er ihren künstlich erregten Visionen zu danken hatte.

der Haupttempel ist beim Erdbeben 1867 beschädigt, zeigt aber noch vorzügliche Götterbilder; erwähnenswert sind die schönen Frauenfiguren an den Treppenmauern der Westseite, die eine Vision Buddhas darstellen.

Dasselbe ist in Wright's ausgabe in 20 abschnitte oder passus eingetheilt, von denen jeder eine besondere vision enthält.

Ich wollte mehr und tiefer schauen doch die Vision entschwand das blaue Meer ward grau und trübe die beiden Gestalten versanken.

Vielleicht hatte sie in der Dunkelheit drinnen eine so schmerzliche und beseligende Vision der schönen Insel erblickt, auf der sie geboren war, daß sie mittelst der Vernichtung ihres Augenlichts, wozu ihr die Nadel eines Schmuckstücks gedient hatte, dieses Bild für immer festhalten zu können glaubte.

Oft klagt er, »daß er keine Vision erfassen könne«, ein anderes Mal überwältigen ihn die Verse, »ohne daß der Gedanke sie rief«.

Sie ergriffen diese Visionen, prüften sie, wandten und drehten sie und warfen sie bisweilen missmuthig in das leere Nichts zurück, wo sie wie Seifenblasen platzten.

Indem er unserer Dichtkunst dieses ihr bis dahin ganz unbekannte Streben nach einer unsichtbaren geheimnisvollen Welt einpflanzte, befreite er sie von dem Materialismus nicht nur ihrer Gedanken und ihrer Sprache, sondern auch ihrer Versform, die damit etwas Leichtes und Unkörperliches wie eine Vision erhielt.

Wenn wir hingegen die Vision des Petrus dadurch erklären wollten, dass wir sie etwa auf die Tatsache, dass er an Hunger gelitten und darum vom Unbewussten die Aufforderung zum Essen der unreinen Tiere erhalten hätte, oder dass das Essen der unreinen Tiere überhaupt bloss die Erfüllung eines verbotenen Wunsches bedeutet hätte, so hat eine solche Erklärung wenig Befriedigendes an sich.

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