113 MMetaphern für goethe

Soweit Goethe für unsere Zeit fruchtbar ist, soweit soll man sich in seine Gedanken- und Empfindungswelt einleben.

Auch Goethe war nicht unfehlbar, Was auch die Goethe-Jünger meinen: Was sich nicht schickt, schickt sich für Keinen, Für Jeden das, was recht und wahr.

Goethe war immer glücklich und jedes Mißgeschick verwebte er ausgleichend in den großen Zusammenklang seines Lebens und der Natur.

Dafür ist Goethe zu vielseitig, man möchte beinahe sagen: zu allseitig.

« Auch Körnern war Goethe »zu sinnlich in der Philosophie«, was freilich für sie beide (Schiller und Körner) als Gegengift gegen ihre vorherrschend intellektuelle Anlage ganz heilsam sei.

Goethe, von jeher für landschaftliche Reize empfänglich wie kein anderer, war hingerissen.

" Beschäftigt mit seiner dramatischen Dichtung, blieb Goethe, wenn man den Umgang mit dem Landschaftsmaler Hackert ausnimmt, dessen Leben er später so anziehend beschrieb, auch in Neapel "dem eigensinnigen Einsiedlersinn" treu, der ihm schon in Rom von seinen Freunden zum Vorwurf gemacht worden war.

Nach einem spätern Briefe an Lavater vom 3. Juli 1780 war Goethe überzeugt: "so lange Poesie Poesie, Gold Gold und Crystall Crystall bleibe, werde auch Wieland's Oberon als ein Meisterstück poetischer Kunst geliebt und bewundert werden.

Das weibliche Ideal gelang Goethe unübertrefflich:

ja in so hohem Grade schöner, daß Goethe, die unwahrscheinliche Wahrheit zurücklassend, ein Anderes erfinden mußte, damit die Dichtung als Wahrheit erscheine.

Sogar Goethe ist von dieser Gesinnung nicht frei.

Goethe war von Herders Auffassung der Natur befriedigt.

Goethe ist in den charakterisirenden Einzelheiten seiner Rollen nicht reichlicher als Lessing, Weislingen, Clavigo, Egmont sind sogar dramatisch dürftiger als Melfort, Prinz, Tellheim seine Figuren haben nichts von dem heftig pulsirenden Leben, dem Unruhigen, ja Fieberhaften, welches in den Bewegungen der Charaktere Lessing's zittert, nichts Gekünsteltes beunruhigt, die unverwüstliche Anmuth seines Geistes adelt auch noch das Verfehlte.

6. Goethe Wie wunderbar ist nicht

Goethe der Dichter wurde allmächtig und konnte im Ländchen Regen und Sonnenschein spielen.

eben so die zwei letzten Acte der »=Hagestolzen=«, die eines Goethe würdig sind.

da drängten die Quellen wieder zu Tag, die in der Tiefe geheimnisvoll flossen, da wurde Goethe der Dichter zum andernmal wach, da traten die weisen Werke der Goetheschen Mannheit froh in Erscheinung.

Ueberhaupt wird Goethe, wenn er recht praktisch werden will, bisweilen ganz gewöhnlich verständig, und es ist tief zu beklagen, daß ein so herrlicher Genius so sinken konnte, wie es in manchem der Fall ist, was er nach seiner italienischen Reise geschrieben hat.

Goethe ist sich selbst darüber klar, daß in seiner Denkweise etwas Unvollendetes liegt: "Ich war mir edler, großer Zwecke bewußt, konnte aber niemals die Bedingungen begreifen, unter denen ich wirkte;

Nicht mehr wie sparsam war doch dieser Goethe, wo es um seine Seele ging!

und Goethe besonders geläufig war.

Auch Goethe, für den die Adventtage von 1807 nun schon längst bloße Episode geworden waren, nachdem er in den »Wahlverwandtschaften« Ottilie, dem geliebten Kinde, die Züge Minchens gegeben hatte, war erschrocken, als er davon hörte;

VI, 101) schrieb: "Les dieux s'en vont, Goethe ist todt."

ja Goethe ist es jetzt zuweilen, der den Freund auf eine neu erschienene Schrift des Königsberger Philosophen aufmerksam macht.

Dein Wohl ist unser Stolz, dein Leiden unser Schmerz, Und Händels Tempel ist der Musensöhne Herz. Als es mit einer boshaften Anwendung, welche Horn demselben auf Clodius durch sein Schauspiel Medon gegeben hatte, bekannt und später sogar gedruckt wurde, erregte es allgemein großes Aufsehen und Mißbilligung, und Goethe war sehr unzufrieden darüber;

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