217 Kollokationen für ich

Das sind jene unterbewußten, schon definitiv vom schwankenden Bewußtsein des Ichs und der Situation abgelösten (definitiv gehemmten) Gebiete, die nicht mehr oder noch nicht mit der tastenden Orientierung der höchsten Ganglienschichten assoziiert werden können.

Ich glaube, wenn die Dichter klagen, daß zwei Seelen in des Menschen Brust wohnen, und wenn die Populärpsychologen von der Spaltung des Ichs im Menschen reden, so schwebt ihnen diese Entzweiung, der Ichpsychologie angehörig, zwischen der kritischen Instanz und dem Ich-Rest vor und nicht die von der Psychoanalyse aufgedeckte Gegensätzlichkeit zwischen dem Ich und dem unbewußten Verdrängten.

Auch ein anderes Mißverständnis löst sich alsdann, das diejenigen beherrscht, welche das Ziel aller Erziehung nicht etwa wie Herbart auf die Charakterstärke der Sittlichkeit beschränken, sondern in der Bildung der autonomen Persönlichkeit sehen, oder, wie Schulrat Gaudig sich ausdrückt, in der Selbstbestimmung, in der Bestimmung zur »Idealität des eigenen Ichs«.

Könnten wir den Begriff unseres Ichs erweitern und dadurch mehr Leiden umfassen, so würden uns diese neuen Qualen, die wir bisher kaum ahnten, auch wieder als ganz ausnahmsweise groß erscheinen.

Unterwegs geschieht es immer wieder, daß einzelne Triebe oder Triebanteile sich in ihren Zielen oder Ansprüchen als unverträglich mit den übrigen erweisen, die sich zu der umfassenden Einheit des Ichs zusammenschließen können.

Wie lob ich mir den Handwerker, der mit seiner Arbeit, seinem Topf, seinem Schmiedewerk, seinem Stuhl, ein Stück seines Ichs hingibt, des erhaltenen Lohnes würdig!

Die Trümmer meines Ichs von dannen schleppen;

Und Menschen begegneten dem Phantom meines Ichs mit lächelndem Antlitz, die honigsüße Worte zu sprechen schienen, damit man ihnen vertraue;

Es ist das, was seinen eigentlichen und wahren Sinn im Unendlichen hat, was in dem embryonischen Leben des Ichs nicht die letzte Wahrheit sieht.

Diese Ersatzbildung für die verdrängte Idee das Symptom ist gegen weitere Angriffe von Seiten des abwehrenden Ichs gefeit, und an Stelle des kurzen Konflikts tritt jetzt ein in der Zeit nicht endendes Leiden.

Bleich, unsympathisch, höhnisch saß die eine Hälfte ihres Ichs da und schaute spöttisch zu, wie die andere handelte, und niemals hatte der wunderliche Geist, der ihr Wesen zerpflückte, auch nur ein einziges mitfühlendes Wort.

Wandel und Gegensatz erscheint im zeitgespaltenen Willen des Ich:

Der manifeste Trauminhalt ist der entstellte Ersatz für die unbewußten Traumgedanken, und diese Entstellung ist das Werk von abwehrenden Kräften des Ichs, Widerständen, welche den verdrängten Wünschen des Unbewußten den Zugang zum Bewußtsein im Wachleben überhaupt verwehren, in der Herabsetzung des Schlafzustandes aber wenigstens noch so stark sind, daß sie ihnen eine verhüllende Vermummung aufnötigen.

Der Mensch hat die Beziehung seines Ichs zu diesem Welt-Ich auch unmittelbar erfahren, unmittelbar, nicht durch die Welt der Formen und Wandlungen, die Welt der Ausdehnung in Raum und Zeit, sondern in der innersten Einsamkeit des Bewußtseins, in der Welt der Tiefe und Intensität.

Vieles am Ich ist sicherlich selbst unbewußt, gerade das, was man den Kern des Ichs nennen darf;

Es ist also die Identität des Bewußtseins Meiner selbst in verschiedenen Zeiten nur eine normale Bedingung meiner Gedanken und ihres Zusammenhanges, beweist aber gar nicht die numerische Identität meines Subjekts, in welchem, ohnerachtet der logischen Identität des Ich, doch ein solcher Wechsel vorgegangen sein kann, der es nicht erlaubt, die Identität desselben beizubehalten;

Das Schicksal der Reklame-Uhr zum Beispiel, hat es mich wirklich auch an allen Fasern meines Ichs angepackt?

Es ist zu bedauern, daß die Analyse des Ichs so wenig fortgeschritten ist, daß dieser Nachweis uns recht schwer wird.

Sie soll uns mehr als Unvergänglichkeit, sie soll uns die #Unsterblichkeit des Ichs# geben, und seine Erscheinungsformen konstatiren.

Unter dem Einflusse der Selbsterhaltungstriebe des Ichs wird es vom Realitätsprinzip abgelöst, welches ohne die Absicht endlicher Lustgewinnung aufzugeben, doch den Aufschub der Befriedigung, den Verzicht auf mancherlei Möglichkeiten einer solchen und die zeitweilige Duldung der Unlust auf dem langen Umwege zur Lust fordert und durchsetzt.

30. Mittels der Erkenntniß der nothwendigen Wahrheiten und ihrer Abstractionen erheben wir uns endlich zu den Acten des reflectirenden Denkens, zum Gedanken des Ichs und zu der Betrachtung unseres Innern.

Was er im Grunde erstrebt, wie der große englische Dichter, den er nicht gekannt zu haben scheint, ist das Selbstvergessen in der lyrischen Stimmung, das unsagbare und selige Gefühl des Ichs, das in dem betrachteten Gegenstand sich selbst auflöst.

Wie aus der Ferne schwebt sie nun mit einem Male auf einen zu, gewinnt feste Umrisse, und es ist einem, als stehe man vor einer Offenbarung seines tiefsten Ichs ...« »Das hab ich schon erlebt!« flüsterte sie. »Und darum«, fuhr er fort, »liebe ich die Dichter über alles.

Hier sollte also sehr leicht dasselbe auch der herrschende Gegenstand ihres Ichs werden, und es müßten folglich alle Ärzte endlich hypochondrisch werden.

Eine vorzügliche Kritik dieser "Ich"-lehre gibt K. Österreich in seinem Buch "Phänomenologie des Ich".

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